Benedict Holland- Blog (Politik, Journalismus, Lifestyle)
  • Home
  • Kolumnen
    • Der Brief
    • Attisches Salz
  • UK Blog
  • Diverses
  • Vita / Contact
  • Gallery
Picture

Zukunftskunst oder Zukunftsmusik?

28/3/2021

1 Comment

 
Bild
Der Wert liegt im Auge des Betrachters
Tabloid Arikel
Seit einigen Monaten liegt eine neue Kunstform im Trend.

Für Millionen versteigern Auktionshäuser wie Sothebys unter anderem die Werke des amerikanischen Künstlers Mike Winkelmann, genannt "Beeple". 

Warum hat seine Kunst solche Preise? 

Ganz einfach: Beeple benutzt keine Leinwand, sondern einen Computer. Seine Versteigerungshits  sind keine konventionelle Kunst, sondern Pixel-Werke. 

Ein Copyright gibt es nicht, jeder kann diese Bildschirm-Konstruktionen kopieren. Trotzdem gibt es Besitzer. Die Produkte sind durch sogenannte „Non-Fungible Tokens", ähnlich dem Bitcoin, gesichert.

Der Unterschied zur Cryptocurrency? Die "NTFs" sind einzigartig und können immer nur einen Besitzer haben. 


Leider ignoriert diese neue Kunstform die Demokratisierungsmöglichkeiten des Internets.
​

Das ist fast so wie bei Banksy: anfangs revolutionär, am Ende nur Mittel egozentrischer Selbstbereicherung .

Trotzdem finde ich, dass Pixel-Kunst großes Potenzial hat. Wenn der Hype verblasst ist, könnte sie die Chance bieten, normalen Menschen die Welt der Kreativität näher zu bringen.  

Übrigens: NTFs können von allen Kulturschaffenden benutzt werden. Ein Kolumnist der New York Times verkaufte offensichtlich vor Kurzem ein Paar seiner in Texte für über 500,000 Dollar in dem Format. 
​
Bildquelle: DPA
1 Comment

Dieser künstler ist das vergessene juwel der kunstgeschichte

17/3/2021

1 Comment

 
Das georgianische Großbritannien des 18. Jahrhunderts war ein Land, das oft schockierend unhöflich war. Als Zeugen dieser Zeit versetzen uns die meisterhaft satirischen Werke des Künstlers William Hogarth in die Epoche zurück und zeigen, dass Kunst mehr als nur gute Technik sein kann. 

William Hogarth wurde in London als Sohn eines erfolglosen Schulmeisters und Schriftstellers geboren. Stark von bürgerlicher Erziehung beeinflusst, hatte der Junge Hogarth von Anfang an ein tieflegendes Misstrauen gegenüber der aristokratischen Elite des Landes. Der Vater, von seiner Zeit in den notorischen 'debtors Prisons' (Schuldnergefängnissen) gezeichnet, weckte in dem jungen William eine Sympathie für das Leiden der Armen und eine tiefliegende Verachtung scheinheiligen Adels.  So beschäftigte sich Hogarth immer mehr mit dem, was er als Verschlechterung der Tugenden ansah.

Besonders bekannt ist der Maler für seine Bilderserie „Moderne moralische Subjekte“. Der Kontrast zwischen laszivstem Humor und bürgerlicher Moral ist dort unübersichtlich. Prostitution war in Hogarths' London nämlich so weit verbreitet, dass der Künstler 1732 "A Harlot's Progress" schuf. Die Serie von sechs Kunstwerken, die die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die aus dem Land in die Stadt gelockt wird und der Prostitution verfällt, ist
besonders für damalige Verhältnisse schockierend ehrlich. Obwohl der Roccoco-Einfluss offensichtlich ist, ist von Kitsch keine Spur.

Auch in seinen Porträts blickt Hogarth mit schwungvollem Pinselstrich in seine Subjekte hinein. Persönlichkeiten sind für William Hogarth wichtiger als die Uniform, die Sie tragen. Sein vielleicht berühmtestes Werk , "Gin Lane" , zeigt die Gefahren des Gin-Trinkens und enthält Szenen von Hunger, Wahnsinn und Selbstmord. Das unendliche Elend des Londoner Straßenlebens wird hier am ärgsten  dargestellt. Hogarths Bilder sind Kunst und Politik zugleich: "Gin Lane" wurde unter anderem zur Unterstützung des späteren Gin Act, der den Verkauf von Gin einschränkte, gemalt. Ein bewusster Gegensatz zu diesem Gemälde ist seine Arbeit "Beer Street", die glückliches Zusammensein zeigt.

Hogarths Gemälde stellen nicht nur ungeniert zeitgenössische Szenen des Lebens im 18. Jahrhunderts dar, sondern haben auch heute noch Relevanz. Zum ersten Mal war die Malerei nicht nur der Elite gewidmet, sondern der rohen Wahrheit. Hogarth geht es um die das Elend und die echten Facetten menschlichen Daseins. Kein Künstler vor- oder nach ihm hat es geschafft, im schrecklichen solche Schönheit zu finden und aus Schönheit solchen Jammer zu machen. 
1 Comment

Wohnungsnot rechtfertigt schlechte architektur nicht.

15/3/2021

2 Comments

 
Picture
Schönheit muss nicht teuer sein
BildDas geht auch schöner.
Wir haben ein schwieriges Verhältnis zu unserer Geschichte. Pomp und Größenwahn, damit will jeder, der links der AFD steht, heute nichts mehr zu tun haben.

Richtig so!

Das bedeutet aber nicht, dass aussagekräftige Architektur  unter allen Umständen vermieden werden sollte. Vielmehr muss man  von der Architekturgeschichte lernen, anstatt sie verkrampft zu umgehen und somit den Bewohnern eines Hauses Lebensgefühl wegzunehmen. 


Was war gut? Was war schlecht? Diese Fragen sollten sich Stadtplaner stellen, wenn sie neue Sozialwohnungen entwerfen. Warum muss denn alles glatt und unpersönlich sein? Kann man nicht ein bisschen Farbe und Struktur in den Bau integrieren? Mit großen Mehrkosten ist das nicht verbunden.

Andere Länder machen solche Verschönerungen schon lange.

In England werden Häuser sogar teilweise so gebaut, wie sie vor 100 Jahren waren. Das wäre in Deutschland freilich ein bisschen komisch.

Der sterile Fertigbau mit Gründerzeitelementen? Niemals. Es geht aber auch subtiler. Schon ein anständiger Balkon, der die Gartenaspirationen des Bewohners im Kleinen verwirklichen kann, verbessert das Bild einer Stadt und die Zufriedenheit ihrer Bewohner. 


Dem sozialen Wohnungsbau geht es ähnlich. Er sollte zusammenschweißen, anstatt auseinanderzutreiben. Mehr Grün, mehr Gemeinschaftsorte. Besonders in Zeiten von Corona  ist das wichtig. 

2 Comments

      Hier Newsletter Abonnieren:

    Abonnieren!
© Benedict Holland }
  • Home
  • Kolumnen
    • Der Brief
    • Attisches Salz
  • UK Blog
  • Diverses
  • Vita / Contact
  • Gallery
Powered by Create your own unique website with customizable templates.